Es klingelt an der Wohnungstüre in Madrid. Ich öffne. Draussen steht eine junge Lady, die mir einen Telefonvertrag verkaufen will. Sie merkt, dass mein Spanisch holpert und fragt, ob ich lieber Englisch sprechen möchte. Ich weise daraufhin, dass ich ausser Spanisch und Englisch auch Französisch, Italienisch und Russisch beherrschen würde. Sie schwenkt sofort auf Russisch um, da sie offenbar ausgewanderte Moskauerin ist. Ich verstehe jedes letzte Wort, doch mein Russisch beginnt nur zaghaft zu fliessen. Am Schluss stehen wir da, sie spricht Russisch, ich Spanisch und wir verstehen uns blendend. Das Problem ist nur – ich will ja gar kein Telefonvertrag. Ich weiss jetzt wenigstens, dass es tatsächlich Leute aus Osteuropa in Madrid gibt.
Der Wechsel von einer Sprach zur anderen ist immer schwierig und wenn man sich nicht gewöhnt ist, kann man sich leicht verheddern. Bei mir kann das zu regelrechten Blockaden führen, so dass ich dann überhaupt kein Wort in irgendeiner Sprache mehr rauskriege. Wenn das Gegenüber die gewünschte Sprache spricht geht es normalerweise schnell. Schwierig ist es, wenn mich jemand auf Deutsch auffordert, Russisch zu sprechen. Ich muss mir dann zuerst einen phantasievollen Satz zusammenreimen und dann aus dem Stand raus eine andere Sprache sprechen. Schwierig!
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