Montag, Mai 02, 2005

Ein Tag im Zug
Halt in Balesino - am Bahnsteig wird Reiseproviant verkauft
Ein Dorf in Russland
Gleichstrom Elektrolok TschS-2
Brücke über die Kama bei Perm

Heute fahre ich den ganzen Tag Zug. Es gibt pro Tag fünf längere Stops - einige sind natürlich Nachts so dass ich nur Balesino, Perm II und Swerdlowsk (Jekaterinburg) mit bekomme. Neben dem Fahrgastwechsel gibt es in dieser Zeit auch eine technische Kontrolle des Zuges, wo Räder, Bremsen und Lager der Wagen überprüft werden oder, wie in Balsino, die Lok gewechselt wird. Das ganze dauert jeweils so etwa zwanzig Minuten, während denen man sich auch mit neuem Reiseproviant auf dem Bahnsteig eindecken kann. Fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges müssen alle Fahrgäste eingestiegen sein. Die entsprechnenden Lautsprecherdurchsagen erfolgen nur in Russisch.

Draussen fährt eine braune Landschaft vorbei. Manchmal ist auch ein Dorf mit braunen holzhäusern zu sehen. Regen fällt, der Frühling ist noch nicht gekommen. Drinnen wird Tee getrunkten, ein Buch gelesen oder auch mal geschlafen.


oben links:Halt in Balesino - am Bahnsteig wird Reiseproviant verkauft. Balesino liegt in der Republik Udmurtien, wo die Bevölkerung immer noch zu 30% aus Udumurten besteht - ein Volk, das mit den Finnen verwandt ist. Russland ist ein Vielvölkerstaat.
oben mitte: Ein Dorf in Russland. Die Art der Bebauung ändert sich während der ganzen Reise durch Russland kaum.
links unten:Bei Perm wird die Kama überquert - ein Nebenfluss der Wolga.
rechts: In Balesino wird eine TschS-2 Lokomotive angehängt. Die Transsib fährt von Moskau bis hinter Novosibirsk mit 3kV Gleichstrom. Alle Loks mit der Bezeichnung TschS stammen aus Tschechien. Sie wurden im Rahmen der Comecon Verträge an Russland geliefert.



Perm IISwerdlovsk
Links: Perm II - der Hauptbahnhof der östlichten Milionenstadt Europas.

Oben: Swerdlovsk - der alte Namen ist am Bahnhofgebäude von Jekaterinburg geblieben
Teetrinken im Abteil

Das Mittagessen im Speisewagen beginnt mit Salat

Links: Teetrinken im Abteil
Oben: Das Mittagessen gibt es im Speisewagen. Das Personal spricht nur Russisch, kein Englisch.

Der weisse Obelisk an der Grenze zwischen Europa und Asien.Links:Die Foto des Tages - der weisse Obelisk an der Grenze zwischen Europa und Asien aus dem Zug fotographiert! Der Obelisk steht bei Kilometer 1778.

Mein Reiseführer behauptete nämlich schon, dass die meisten Leute nur die Bäume hinter diesem Obelisk fotographieren würden, weil sie zu spät auf den Auslöser drücken würden. Ich habe es mit meiner alten langsamen Digitalkamera geschafft - die allererste Canon Digital Ixus.

Die Kamera hat auf der Reise über 1900 Bilder (2.87 GB) gemacht, die ich mit meiner Pretec Digibank gesammelt habe.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schön, dass Du Deine Fotos veröffentlichst, so sehen wir wieder einmal in fremde Länder. Die Flasche auf obigem Bild "Teetrinken im Abteil"; ist das tatsächlich eine Cola? Amerika in Russland?

Peter hat gesagt…

Ja, das hier ist tatsächlich eine echte Cola zu sehen. Sie hat schon bei unser Ankunft im Abteil gestanden und war eine Spende des Schlafwagens, genau wie die Keckse und das Mineralwasser mit dem Etikett des Zuges.

Das Egagement von Coca-Cola in Russland ist noch Jung, aber gerade diesen Frühling hat Coca-Cola den zweit grössten Safthersteller Russlands gekauft. Als ich 1997 in Russland war, hat es gerade mal zu einer grossen Cola Werbung am Neuen Arabat in Moskau gereicht. Ausserhalb St. Petersburg und Moskau war das Getränk kaum zu haben. Die wenigen russichen Plagiate schmeckten abscheusslich.

Pepsi importiert schon seit Jahren aus Russland das Stolitchnaya-Sortiment der Kristall-Destillerie im Limonadengegengeschäft.

Amerika und Russland haben schon lange keine richtigen Berührungsängste mehr. Die Probleme der beiden grossen Länder sind oft die selben.

Alex Schroeder hat gesagt…

Der Tee ist auch von Lipton -- dabei hatten die Russen doch einen guten eigenen Schwarztee -- oder täusche ich mich da? Danke für die Bilder.

Peter hat gesagt…

Nein, da täsucht du dich:

Die Russen sind zwar grosse Teetrinker, hatten aber selbst nur eine Massenproduktion von minderwertiger Qualität.

Tee wurde vor allem im Schwarzmeergebiet angebaut. Zu den wichtigsten Regionen gehörten Georgien, Aserbaidschan, Armenien und Dagestan.

Die meiste Plfanzungen sind aber nach dem Zusammenbruch der Sojetunion verwarlost oder durch Kriegshandlungen zerstört worden.

Heute wird in Russland vorallem Tee auch Indien und China getrunken.