Dieser Saumweg von Horgen nach Zug wurde ab dem 13. Jh. als Zugang zum Weg über den Gotthard benutzt. Der Gotthard wurde erst passierbar nachdem ein Weg durch die Schöllenenschlucht gebaut wurde. Zuvor wurde der ganze Verkehr über die Bündnerpässe abgwickelt. Es wurde hauptsächlich Wein von Süden nach Norden und Salz in die umgekehrte Richtung befördert.
Erst mit dem Bau der Hirzelstrasse wurde der Verkehr auf dem Weg von Horgen nach Zug eingestellt. Zuvor musste der Weg mehrere Male vollständig erneuert werden, besonders nach der Benutzung durch fremde Heere. Auch existierten damals schon Schwerverkehrsabgaben und Einschränkungen: fünf und mehrspännige Fuhren bezahlten extra, Fuhren mit mehr als acht Zugtieren waren verboten.
Der Weg war ursprünglich für Saumtiere gebaut und wies teilweise sehr steile Abschnitte auf. Der Abstieg von Höchi nach Sihlbrugg war bei den Fuhrleuten besonders gefürchtet. Die bis zu vier Tonnen schweren Wagen waren auf dem fünfzehnprozentiges Gefälle nur schlecht zu beherrschen. Zum Bremsen wurden Hemmschuhe und Ketten an den Rädern befestigt. Der Wagen glitt dann gewissermassen wie ein Schlitten den Hang hinuter.
In Horgen beginnt der Saumweg bei der Sust. Diese ist vom Bahnhof aus über den Seeuferweg zu erreichen. Es folgt ein steiler Anstieg in Richtung Horgen Oberdorf - Autobahn.
Oberhalb Horgen, Blick Richtung Zürich und ... | ... Blick Richtung Obersee mit Halbinsel Au im Vordergrund und Federispitz im Hintergrund. |
Nach der Unterquerung der Autobahn gelangt man auf eine Hocheben mit Horgenberg und dem Bergweiher. Dahinter befinden sich die Häuser von Klausen - einem Ortsteil von Horgen.
Es folgen weitere Ortsteile von Hirzel. Die meisten bestehen nur aus wenigen Häusern, sind aber trotzdem durch den Zimmerbergbus, der zwischen Horgen und Wädenswil verkeht, auch mit dem öffentlichen Verkehr zugänglich.
Harüti (im Hintergrund sind die Glarneralpen zu sehen) | Widenbach |
Im Restaurant Hirschen gibt es was zu Essen. Dieses Gasthaus hat schon zu den Zeiten des Saumpfades existiert und hatte damals die Funktion der heutigen Autobahnraststätte für Mensch und Tier.
Harhalde
Bei der Höchi ist der höchste Punkt des Weges erreicht und gleichzeitig wird erstmals der Blick Richtung Innerschweiz mit Pilatus im Hintergrund frei.
(Bild bei Schweizerkoordinaten 687753 230871 aufgenommen.)
Nun geht es bergab Richtung Zugerland. Es folgen weitere Streusiedlungen wie zum Beispiel Unteres Dürenmoos - ein Bauernbetrieb mit mehrfach angebautem Wohnhaus und Speicher.
In Sihlbrugg triff man auf die Strasse Luzern/Zug - Zürich, die auch noch heute an dieser Stelle die Sihl überquert. Säumer, Saumtiere und Gasthaus haben modernem Verkehr platz gemacht. Am Rand der lärmigen Strasse steht ein Mövenpick Restaurant, wo gerade ein Seniorenausflug einen Zwischenhalt einlegt. Der futuristische Car war mir eine Foto wert. Zu Hause stellte ich dann fest, dass es sich um den ersten Neoplan Starliner II der Schweiz handelt.
Das Gebiet ist auch heute noch International: das Internat Walterswil ist heute eine Internationale Schule, die nach dem angelsächsischen System unterrichtet.
Endlich weg vom lärmigen Verkehr geht es steil den Wald hinunter zu einer alten Brücke. Diese wurde im 17. Jh. gebaut als der verlauf des Saumweges leicht geändert wurde damit er von den Fuhrwerken besser passiert werden konnte.
weitere Info:
Verkehrsverein Horgen
Wandersite - Wanderung 653
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