Nach den neusten Erkenntnissen von Rolls Royce dürfen die Trent 972 Triebwerke nur 75 Mal unter Vollast eingesetzt werden, bevor sie einer Revision unterzogen werden müssen. Da Qantas aber auf die zusätzliche Leistung der Triebwerke für die Flüge Los Angeles - Sydney angewiesen ist, bereitet die Fluggesellschaft eine Klage gegen Rolls Royce vor. Spiegel
Hier noch ein Bild des Innenlebens des Trent 972 Treibwerkes, das beim Zwischenfall von Singapur versagt hat. Wahrscheinlich überhitze sich in Folge des Ölbrandes die Welle der Mitteldruckturbine. Dies führte dazu, dass die Turbinenscheibe ("IP Turbine" im Bild) auf Überdrehzahl kam und barst.
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Samstag, Dezember 18, 2010
Donnerstag, Dezember 02, 2010
Qantas A380 Triebwerke (7)
Der Triebwerksschaden des Qantas Flug QF32 Singapur - Sydney scheint halbwegs geklärt zu sein. Auf den Seiten des Australischen Büros für Transportsicherheit ist die Sicherheitsempfehlung AO-2010-089-SR-012 veröffentlicht worden, welche auf eine mangelhaft gefertigte Rohrleitung im Rolls Royce Triebwerk hinweist. Sie diente der Zuführung von Schmieröl zum Lager zwischen Hoch- und Mitteldruckturbine.
Die Ansenkung eines Rohrstutzen mit zirka 15 mm Durchmesser wurde nicht mittig vorgenommen, so dass die Wandstärke des Teils zu dünn wurde und durch einen Ermüdungsbruch versagte. Das an der Stelle austretende Öl entzündete sich und führte zu einer Überhitzung der Mitteldruckturbinenscheibe.
Leider ist die Qualitätssicherung der einstmals renommierten Rolls Royce nicht mehr in der Lage dafür zu sorgen, dass ein solch offensichtlich mangelhaftes Werkstück nicht in ein Triebwerk eingebaut wird sondern auf den Schrott wandert.
Die Ansenkung eines Rohrstutzen mit zirka 15 mm Durchmesser wurde nicht mittig vorgenommen, so dass die Wandstärke des Teils zu dünn wurde und durch einen Ermüdungsbruch versagte. Das an der Stelle austretende Öl entzündete sich und führte zu einer Überhitzung der Mitteldruckturbinenscheibe.
Leider ist die Qualitätssicherung der einstmals renommierten Rolls Royce nicht mehr in der Lage dafür zu sorgen, dass ein solch offensichtlich mangelhaftes Werkstück nicht in ein Triebwerk eingebaut wird sondern auf den Schrott wandert.
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Bild des Schmierleitungsstutzen, der versagt hat. Die nicht zentrische Senkung ist sichtbar, welche zum Versagen des Teils führte |
Samstag, November 27, 2010
Qantas A380 Triebwerke (6)
Die Triebwerkgeschichte scheint langsam an Medieninteresse zu verlieren. Qantas fliegt heute Samstag wieder mit zwei Maschinen auf der Route Sydney - Singapur - London wieder fliegen. Die Destination Los Angeles wird vorläufig noch nicht angeboten. Auf dieser Strecke benötigen nämlich die A380 von Qantas den Extraschub der Trent 972 Triebwerke, weil das Flugzeug beim Start wegen dem vielen Treibstoff sehr schwer ist.
Der Imageschaden für Airbus scheint sich halbwegs in Grenzen zu halten, zumal Boeing mit dem Brand auf einem Dreamliner auch nicht besser dasteht. Airbus rechnet weiterhin damit dass im gesamten 700 bis 800 A380-Flieger gebaut werden - zum Vergleich: bis heute wurden über 1'400 Jumbos gebaut.
Unterdessen hat auch die erste A380 für Korean Air ihren Jungfernflug absolviert. Ihre Auslieferung ist für 2011 geplant. Korean Air hat 10 Stück bestellt. Nächstes Jahr wird auch China Southern Airlines ihren ersten A380 erhalten.
Air France A380
Air France will ab 6 Juni 2011 auch Washington mit einer A380 anfliegen. Bis jetzt werden von Paris aus New York, Johannesburg, Tokio und Montreal mit einer A380 bedient. Magazine du Tourisme
übrigens:
Schon mal aufgefallen, wie viele Journalisten nicht wissen, wie man Qantas schreibt?
Qantas steht für Queensland and Northern Territory Aerial Services und hat demzufolge kein u nach dem Q. Bei Google News sind beinahe ein Fünftel der Beiträge falsch geschrieben.
Der Imageschaden für Airbus scheint sich halbwegs in Grenzen zu halten, zumal Boeing mit dem Brand auf einem Dreamliner auch nicht besser dasteht. Airbus rechnet weiterhin damit dass im gesamten 700 bis 800 A380-Flieger gebaut werden - zum Vergleich: bis heute wurden über 1'400 Jumbos gebaut.
Unterdessen hat auch die erste A380 für Korean Air ihren Jungfernflug absolviert. Ihre Auslieferung ist für 2011 geplant. Korean Air hat 10 Stück bestellt. Nächstes Jahr wird auch China Southern Airlines ihren ersten A380 erhalten.
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Korean Air A380 - Jungfernflug in Toulouse am 16. Nov 2010 |
Air France A380
Air France will ab 6 Juni 2011 auch Washington mit einer A380 anfliegen. Bis jetzt werden von Paris aus New York, Johannesburg, Tokio und Montreal mit einer A380 bedient. Magazine du Tourisme
übrigens:
Schon mal aufgefallen, wie viele Journalisten nicht wissen, wie man Qantas schreibt?
Qantas steht für Queensland and Northern Territory Aerial Services und hat demzufolge kein u nach dem Q. Bei Google News sind beinahe ein Fünftel der Beiträge falsch geschrieben.
Montag, November 22, 2010
Qantas A380 Triebwerke (5)
Erstaunlicherweise hat in der deutschen Presse ein Focus Artikel gute Resonanz gefunden. Sein Titel heisst "Am Rande der Katstrophe". Aus meiner Sicht ist dieser Artikel nicht seriös geschrieben und gehörte eigentlich auf Grund von schlechter Qualität und Panikmache vom Netz genommen, zumal die Focus Redaktion meine Kritik in den Kommentaren weg zensuriert hat.
Der Artikel versucht die Airbus Kundenmitteilung QF 32 AIT 3 vom 17. November zu übersetzen, die besser bei FlightBlogger im Originaltext nachgelesen wird. Der Journalist hat den Text aber teilweise nicht verstanden und versucht an diesen Stellen mit einer Wort-für-Wort-Übersetzung, die bei einem Techniker lustig sein mag, aber von einem normalen Leser sicher nicht verstanden wird.
Zum Vergleich der Originaltext von Airbus:
Die Focus-Übersetzung schweigt sich darüber aus, dass in den Zulassungsanforderungen bloss von einem wegfliegendes Trümmerteil ausgegangen wird. Weiter scheiterte sie vollständig am Begriff IPT Disk, was die Mitteldruckturbinenscheibe darstellt, die sich beim Zwischenfall in drei Teile zerlegt hat.
Weiter schweigt sich Focus auch darüber aus, was denn der Rand der Katastrophe gewesen wäre.
Der Artikel versucht die Airbus Kundenmitteilung QF 32 AIT 3 vom 17. November zu übersetzen, die besser bei FlightBlogger im Originaltext nachgelesen wird. Der Journalist hat den Text aber teilweise nicht verstanden und versucht an diesen Stellen mit einer Wort-für-Wort-Übersetzung, die bei einem Techniker lustig sein mag, aber von einem normalen Leser sicher nicht verstanden wird.
Auslöser des „Ereignisses“ seien „drei verschiedene Hoch-Energie-Fragmente“, die die defekte Rolls-Royce-Turbine freigesetzt habe, schrieb Malinge FOCUS zufolge. „Sie verursachten einige Schäden an Strukturen und Systemen. Daher musste die Crew eine dynamische Situation managen.“ (Focus)
Zum Vergleich der Originaltext von Airbus:
One single high energy fragment is considered from a certification requirement viewpoint. The damage assessment has established that the IPT disk released 3 different high energy fragments, resulting in some structural and systems damage, with associated ECAM warnings. Therefore the crew had to manage a dynamic situation. (Airbus)
Die Focus-Übersetzung schweigt sich darüber aus, dass in den Zulassungsanforderungen bloss von einem wegfliegendes Trümmerteil ausgegangen wird. Weiter scheiterte sie vollständig am Begriff IPT Disk, was die Mitteldruckturbinenscheibe darstellt, die sich beim Zwischenfall in drei Teile zerlegt hat.
Weiter schweigt sich Focus auch darüber aus, was denn der Rand der Katastrophe gewesen wäre.
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Hier nochmals das Bild eines der Hoch-Energie-Fragmente. Mehr darüber habe ich hier geschrieben. |
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