Mittwoch, August 15, 2012

AR.Drone - was nicht im Handbuch steht

Ich bin seit längerem Besitzer einer AR Drone. Das Gerät kommt mit einer mageren Bedienungsanleitung und im Internet häufen sich die Meldungen von Abstürzen, Kollisionen und entflogenen Drohnen. Der Spass kann einem bei solchem schnell vergehen. Eigentlich fehlen nur einige wenige Infos und das Erlebnis mit dem Fluggerät - vor allem für Nicht-RC-Flieger wäre wesentlich positiver. Diese Anweisung unbedingt lesen, wenn man höher als sechs Meter fliegen will!

Ich versuche mal hier etwas Infos aufzulisten, die besonders für Anfänger-Drohnenflieger hilfreich sein könnten,

1) Es ist normal, dass der Akku nur etwa 10 Minuten hält. Das ist auch bei den meisten RC-Helikopter so.

2) Akku nie aufladen, solange sie noch warm sind. Mit diesem Vorgehen erhöhst du die Lebensdauer deiner Akkus.
3) Der Start sollte über einem kontrastreichen Untergrund erfolgen, wie z.B. über dem Verkaufskarton. Die Drohne braucht ihre nach unten blickende Kamera um sich in horizontaler Richtung zu stabilisieren. Erfolgt der Start über einem kontrastlosen Untergrund, kann es sein, dass die Drohne durch den Raum driftet bis sie mit einer Wand kollidiert. Spannteppich und Teer haben eindeutig zuwenig Kontrast. Ein Kreuz aus farbigem Klebeband auf dem Boden kann Abhilfe schaffen.

4) Nach dem Start 10 Sekunden warten bevor mit Steuereingaben begonnen wird. Die Drohne braucht diese Zeit um sich selbst zu stabilisieren und abzugleichen. Nicht mit dem Fliegen beginnen solange die Drohne nicht ruhig in der Luft schwebt.

5) In einem Raum nicht den Wänden entlang fliegen, nicht unter der Decke fliegen, nicht wenige Zentimeter über dem Boden fliegen, Vorsicht beim Flug durch Türen.

- bei einem Flug unter die Decke wird die Drohne bei Annäherung auf einige Zenimeter an die Decke von dieser magisch angezogen. Das liegt daran, dass der Luftstrom auf der Oberseite nicht mehr von oben kommt, sondern seitlich über die Decke fliegt und einen zusätzlichen Unterdruck auf der Oberseite der Drohne bildet. Ist Physik und kein Fehler der Drohne.

- bei einem Flug dicht über dem Boden kann der Abwind der Rotoren auch nur seitlich wegfließen. Weil sich die Druckverhältnisse über dem Boden bei der kleinsten Neigungen der Drohne stark ändern, wird die Drohne in Bodennähe schnell instabil.

-  Auch an der Wand sind die Druckverhältnisse schwierig. Bei Annäherung klappt die Drohne oft hoch und stürzt danach ab.

- bei Türen möglichst schnell mittig durchfliegen, dann passiert am wenigsten


6) Die Drohne ist einfacher zu fliegen, wenn man hinter ihr steht und die Kamera von einem wegschaut. Ist die Kamera auf den Piloten gerichtet, müssen die Steuereingaben umgekehrt erfolgen. Wer schon mal mit anderen RC-Dingern rumgespielt hat, kennt das.Die  AR.Drone2.0 verfügt über den Absolut Control Mode. In diesem Mode reagiert die Drohne aus der Sicht des Piloten immer gleich, egal wie sie zum Piloten ausgerichtet ist.
7) Vorsicht beim Fliegen über sechs Meter! Ab sechs Meter funktioniert die Messung der Höhe über Boden nicht mehr. Die Drohne kann sich beim loslassen der Bedienelemente nicht selber stabilisieren. In Höhen oberhalb sechs Meter verhält sich die Drohne eher wie ein Hubschrauber. Es ist deshalb wichtig dass die Bedienelemente nie losgelassen werden. Flughöhe und Fluglage in der horizontaler Richtung müssen dauern korrigiert werden.

Beim Überfliegen der Höhe von sechs Meter über Grund macht es den Eindruck als dass die Drohne plötzlich zu steigen beginnt. Hier ist wichtig, dass sofort die Höhe nachgeregelt wird ansonsten droht die Drohne zu entfliegen.

8) Bei Abbruch der WiFi Verbindung sinkt die Drohne ab auf eine Höhe von ca. einen Meter und bleibt dort schwebend stehen bis der WiFi Empfang wieder hergestellt ist. Wenn die Drohne auf grosser Höhe den WiFi Empfang verliert kann sie ziemlich weit davon driften ...

9) Vorsicht beim Flug über Ränder von Dächern, Terrassen, Balkonen etc. Solange die Drohne weniger als sechs Meter über dem Hindernis ist, nimmt sie den Untergrund mit dem Höhensensor war. Fliegt die Drone über das Hindernis hinaus, beginnt sie abzusinken. Befinden sich darunter Bäume und ähnliches, kann es sein, dass die Drohne den Untergrund nicht erkennt und abstürzt. 

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